Bitwala: Comeback als Bitcoin-Banking-Plattform

Zwei Jahre nach der Insolvenz des Krypto-Fintechs Nuri (vormals Bitwala) feiert das Unternehmen ein Comeback. Das “neue” Bitwala setzt auf Selbstverwahrung und globale Expansion statt Banklizenz und regulatorischer Zwänge. Im Interview erklärt Mitgründer Dennis Daiber, wie sich die Bitcoin-Banking-Plattform vom früheren Ansatz unterscheidet, wohin sie sich entwickelt und was es mit dem aktuellen Token-Sale auf sich hat.

1 | Ihr habt die Bitwala-Marke schon vor einiger Zeit wiederbelebt und seid seitdem fleißig am entwickeln. Was unterscheidet Bitwala heute vom ehemaligen Nuri?

Wir haben aus der Nuri-Zeit gelernt, dass es extrem aufwändig ist, eine klassische Bank rund um Bitcoin zu bauen. Allein für unser früheres Bitcoin-ETF-Produkt brauchten wir sieben Partner in Deutschland. Jetzt drehen wir das Konzept um und bauen auf Bitcoin auf, statt Bitcoin in eine Bank einzubauen. Heißt: Wir versuchen so viel wie möglich onchain abzuwickeln und die regulatorischen Touchpoints minimal zu halten. So können wir unseren Nutzern Finanzdienstleistungen rund um Bitcoin anbieten, ohne dabei selbst zur Bank zu werden.

2 | Wie sieht das ganz konkret auf der Produktseite aus und wohin soll sich das Produkt entwickeln?

Unser Ziel ist der Aufbau einer Bitcoin-Banking-Plattform, die das Investieren und Bezahlen in Bitcoin sowie Stablecoins einfach und global zugänglich macht. Dafür haben wir unter anderem das Lightning-Netzwerk für schnelle Bitcoin-Transaktionen und den USDC-Stablecoin integriert. Zwar sehen wir Bitcoin grundsätzlich als Wertaufbewahrung und Stablecoins als Transaktionswährung, möchten diese beiden Welten jedoch perspektivisch noch enger miteinander verbinden.

Dabei sollen Nutzer ihre Bitcoin selbst verwahren und flexibel einsetzen können – zum Beispiel in DeFi-Anwendungen oder über die unsere onchain Bitcoin Visa Karte. Möglich wird dies durch eine Layer-2 Lösung, die Bitcoin schnell, günstig und ohne Fremdverwahrung nutzbar macht.

3 | Wer sind die Nutzer, die ihr mit diesem Ansatz ansprechen wollt?

Wir richten uns bewusst an Bitcoiner und die 1% der Krypto-Nutzer, die Selbstverwahrung schätzen und langfristig denken. Regional sehen wir beispielsweise in Europa, Lateinamerika, Afrika und Südostasien großes Potenzial: Dort haben sich Stablecoins bereits als Zahlungsmittel etabliert – und wir möchten Bitcoin als langfristige Investitions- und Bezahl- Alternative hinzufügen.

4 | Ihr finanziert euch aktuell über einen Token Sale. Was steckt dahinter?

Fundraising ist im Kryptomarkt derzeit alles andere als einfach – insbesondere für Bitcoin-Projekte. Deshalb haben wir uns bewusst für einen Community-basierten Token Sale entschieden. Jeder kann ab 50 EUR teilnehmen und so nicht nur Nutzer, sondern auch Teilhaber werden.

Der Token war bereits in einer kleinen Runde verfügbar, jetzt öffnen wir den Sale für alle. Unsere Bewertung liegt aktuell bei rund 15 Millionen EUR und der Token-Preis steigt während der Kampagne schrittweise an. Ziel ist es, genug Kapital für mindestens zwei Jahre Produktentwicklung zu sammeln und dabei eine starke, engagierte Community rund um Bitwala aufzubauen.

Reply

or to participate.